Fotos: NP Gesäuse: Stefan Leitner (2) / Leander Khil / Johannes Pötscher

Nationalpark Gesäuse – wildes Wasser, steiler Fels

 

Das Gesäuse in der Steiermark ist ein einzigartiges Naturjuwel und Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten. Einige von ihnen findet man sogar ausschließlich in dieser Region.

Unmöglich scheint ein Durchgang durch das graue, zerklüftete Kalkgebirge und doch – aus dem sanften, breiten Talboden wird auf einmal eine wild zerklüftete Schlucht, ein enges und steiles Durchbruchstal, durch das sich die Enns mit urtümlicher Kraft ihren Weg bahnt. Es ist das weithin hörbare Sausen und Brausen des über die Felsen in die Tiefe stürzenden Flusses, welcher schließlich dieser Landschaft ihren Namen gegeben hat: das Gesäuse!
Steil über den tosenden Katarakten ragen die Gipfel der Ennstaler Alpen nahezu senkrecht in die Höhe, geschmückt mit undurchdringlichen Wäldern und sanften Almböden, durchbrochen nur von einzelnen Schotterrinnen und Lawinenstrichen. Hier, wo sich die Alpen noch einmal zu gewaltiger Größe auftürmen, bevor sie Richtung Norden in die sanfteren Formen der Voralpen übergehen, liegt der sechste und jüngste Nationalpark Österreichs: der Nationalpark Gesäuse!

Das Gesäuse ist seit 2002 ein Nationalpark und bietet der Natur seitdem einen geschützten Zufluchtsort. Gerade deswegen, weil anderswo Flüsse stark verbaut oder begradigt wurden, stellen die Abschnitte der Enns und des Johnsbachs im Gesäuse einen besonders schützenswerten Lebensraum dar. Hier trifft man noch auf ungestörte Schotterbänke mit außergewöhnlich spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Doch nicht nur entlang des Wassers, auch im Wald und im felsigen Gelände finden viele Arten einen naturbelassenen Lebensraum vor, der weitgehend frei von menschlichem Einfluss ist.

www.nationalpark.co.at