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Fünf Fragen zur E-Mobilität

Zwei gute Gründe, die für E-Mobilität sprechen:
Klimafreundlichkeit und Fahrspaß
Klimafreundlichkeit ist in entsprechendem Ausmaß dann gegeben, wenn der Strom durch umweltfreundliche Technologien gewonnen wird. Der Verbrauch von Elektroautos kann von Kilowattstunden in CO2 umgerechnet werden, indem man den Strommix zugrunde legt.
Ob Elektroauto, -bike oder -fahrrad – das Fahren mit Strom macht Spaß. Das gleichbleibend hohe Drehmoment bei Auto und Bike über den gesamten Drehzahlbereich sorgt beim Wegfahren für einen enormen Vortrieb und bei extremen Steigungen dafür, einen Schub von hinten zu erhalten – das macht Laune.

E-Mobilität und Klimafreundlichkeit – wie sehen die Fakten aus?

E-Fahrzeuge werden als CO2-emmisionsfrei angesehen. Doch um einen richtigen Vergleich zu herkömmlichen Verbrenneraggregaten zu erhalten, muss der Energieverbrauch von der Herstellung bis zum Fahrbetrieb berücksichtigt werden. E-Autos steigen durch die CO2-intensive Herstellung der Lithium-basierten Akkus erstmal wesentlich schlechter aus.
Erst durch den Fahrbetrieb – ab ca. 50.000 bis 100.000 km Laufleistung – ändert sich das Verhältnis zugunsten der Elektromobilität. Je kleiner der Akku, z. B. 50 kWh, desto kleiner ist auch dieser CO2-Rucksack, den die Produktion verursacht.
Wird der Strom durch eine eigene Photovoltaikanlage gewonnen oder kommt Ökostrom zum Einsatz, kann im Vergleich zum Verbrenner insgesamt bis zu einem Drittel an CO2 eingespart werden.
Berücksichtigt man, dass die Treibhausemissionen des Pkw-Verkehrs im Vergleich zum Jahr 1990 um mehr als ein Drittel gestiegen sind (Info: Umweltbundesamt), wird klar, wie wichtig ein Umdenken hinsichtlich der Verwendung herkömmlicher  Treibstoffe ist.
Außerdem darf man davon ausgehen, dass mit der Forcierung der E-Mobilität auch die Produktionsmethoden optimiert und der CO2-Rucksack reduziert werden.

Wird der Strom für zusätzliche E-Mobilität reichen?

Laut einer Studie von Price Waterhouse-Coopers würde die Einführung von 20 Prozent Elektrofahrzeugen – das entspricht in etwa einer Million Fahrzeuge – den österreichischen Stromverbrauch um ca. 3 bis 3,6 Prozent erhöhen. Ein Ausbau von Kraftwerken wäre nicht notwendig.
Dies wird erreicht durch intelligente Ladestromsteuerung in Schwachlastzeiten, durch sogenannte Smart-Grids-Konzepte.
Wird die Ladezeit vorrangig in die Nachtstunden verlegt, stellt auch eine große Zahl an E-Autos kein Problem für die Stromlieferanten dar.
Am meisten Sinn macht es jedoch, den Stromverbrauch aus einer Photovoltaikanlage zu gewinnen – ungefähr 20 m2 Fläche reichen, um den Strombedarf eines E-Autos zu decken.

Reichweite – werde ich ankommen?

Die Reichweite wird nach wie vor von vielen als Problem in der E-Mobilität gesehen.  Aber Hand aufs Herz, wie oft fahren Sie täglich mehr als 150 Kilometer? Tatsächlich sind 80 Prozent der täglich mit dem Auto zurückgelegten Fahrten unter 40 Kilometer.
Faktoren wie Fahrverhalten, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Beladung und eingeschaltete Verbraucher (Klima, Licht etc.) beeinflussen die Reichweite signifikant. Beispielsweise kann sich die Reichweite bei tiefen Temperaturen um 10 bis 30 Prozent verringern. Doch zum einen verbessern sich die Akkukapazitäten zusehends – mit 40 kWh fährt man ca. 250 km weit –, zum anderen gibt es bereits zahlreiche Schnellladestationen, die rasches Aufladen ermöglichen.

Sind Elektroautos zu teuer?

Elektroautos sind in ihrer Anschaffung derzeit noch teurer als ihre Benzinbrüder. Dies ist vor allem auf die teuren Batterien, so diese Lithium-Ionen-Akkus sind, zurückzuführen.
Deshalb hat sich der Gesetzgeber auch entschlossen, Elektroautos zu fördern. Bezieht man diese Förderung sowie Steuern, Versicherung,  Wartung und Stromkosten in die Kalkulation mit ein, so kann sich die Anschaffung eines E-Autos – abhängig vom Modell – durchaus amortisieren.
Die Förderrichtlinien finden Sie unter www.oesterreich.gv.at. „Der Kauf eines Elektro-Pkw mit reinem Elektroantrieb oder eines Brennstoffzellenfahrzeuges wird mit insgesamt 5.000 Euro gefördert. Plug-in-Hybride und Range Extender mit vollelektrischer Reichweite von mindestens 50 Kilometern (nach WLTP) erhalten eine Förderung in Höhe von insgesamt 2.500 Euro.
Auch die private E-Ladeinfrastruktur wird in Form eines Bonus in Kombination mit der E-Pkw-Förderung oder aber auch unabhängig vom Fahrzeugkauf in der Höhe von 600 Euro pro Wallbox oder intelligentem Ladekabel zusätzlich unterstützt.“

Was passiert mit funktionsunfähigen Batterien?

Hersteller müssen die Batterien zurücknehmen und stofflich verwerten (bis zu 50 Prozent fordert die EU). Bis zu 95 Prozent der Materialien können laut ADAC bereits recycelt werden. Die Lebensdauer der Batterie wird im Schnitt mit 150.000  km bzw. mit bis zu 15 Jahren angegeben. Sinkt die Akku-Kapazität im Laufe der Jahre, können Batterien, die für den Fahrzeugbetrieb nicht mehr genug Leistung bringen, als stationäre Stromspeicher Verwendung finden.