Ohren auf!
Gut Hören ist im Straßenverkehr ein wesentlicher Sicherheitsfaktor: Ganz gleich, ob jemand als Fußgänger, als Radfahrer oder als Autofahrer am Verkehr teilnimmt, er muss neben der visuellen Konzentration auch akustische Signale rechtzeitig empfangen, interpretieren und auf sie reagieren.
Mit einem Wort: Wer schlecht hört, stellt für sich selbst und für andere Verkehrsteilnehmer eine potenzielle Gefahr dar. Besonders von Bedeutung ist im Straßenverkehr auch das Richtungshören. Ob der Motorradfahrer rechts oder links vorbeifährt oder die Schülergruppe aus drei oder vierzig Kindern besteht – all das wird vom gesunden Ohr registriert, vom beeinträchtigten aber nur lückenhaft oder gar nicht wahrgenommen.
Die akustische Aufmerksamkeit trägt also entscheidend dazu bei, das Sicherheitsrisiko zu minimieren. Im Falle eines Unfalls zu sagen „Ich hab ihn einfach nicht gehört“ ist oft – und das kann man nur ganz direkt sagen – Resultat von Ignoranz dem eigenen Hörvermögen gegenüber. Studien zeigen, dass die meisten Verkehrsteilnehmer ihre Hörfähigkeit falsch einschätzen und sich als „normal hörend“ bezeichnen, dabei aber bereits eine messbare Hörschwäche aufweisen.
Das Gesetz bestraft völlig zurecht auch jene verantwortungslosen Autofahrer, deren Autoradio auf 110 Dezibel brüllt, wenn dadurch eine gefährliche Situation nicht erkannt wurde und sie zu einem Unfall führte.
Der Experte rät daher: „Jedem Verkehrsteilnehmer – also uns allen – ist eine regelmäßige audiometrische Überprüfung zu empfehlen. Denn medizinisch ausgereifte Hörhilfen sind sehr wohl auf dem Markt und für viele Menschen notwendig. Zudem sind die Hörhilfen in ihrer Größe bereits so klein, dass sie einerseits kaum sichtbar sind und zum anderen werden sie so individuell an das Ohr angepasst, dass sie keineswegs störend sind.“
Übrigens: Je früher man bei Hörproblemen auf Hörhilfen zurückgreift, umso leichter erlangt man wieder gutes Hörvermögen.